Christian Meyer
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02.05.2014

Interview mit Christian Meyer in der Taunus Zeitung

„Vorhang auf und dann heißt es schwimmen oder ersaufen“

Der Schauspieler und Theaterdarsteller Christian Meyer kommt am morgigen Samstag (20 Uhr) zu einer Lesung in die Erlenbach-Halle. Die TZ hat vorab mit dem Bad Homburger gesprochen.

Freuen Sie sich, mal wieder im Taunus zu sein?
CHRISTIAN MEYER: Ja, wir haben gerade ,Harold and Maude‘ am Celler Schloßtheater abgespielt und proben momentan für ,Die Vögel‘ von Conor McPherson. Ich freue mich tatsächlich, mal wieder im Taunus zu sein und hätte nichts dagegen, dauerhaft im Frankfurter Raum Theater zu spielen. Hier kennen mich einfach viele Leute. Es ist Heimat für mich.

Ist die Lesung Ihr erstes Gastspiel im Taunus beziehungsweise in Bad Homburg?
MEYER: Nein, ich habe hier in Bad Homburg auch schon am Kurtheater gespielt und auch im Usinger Land kennt man mich von einigen freien Produktionen. Gelesen habe ich hier allerdings noch nie.

Wie kamen Sie denn zur Schauspielerei?
MEYER: Ich war auf einem sehr besonderen Gymnasium in Usingen, die Christian-Wirth-Schule, welche sich zu meiner Zeit zumindest sehr stark für Musik und Theater eingesetzt hat. Das Thema hatte einen sehr hohen Stellenwert und so gab es sogar mehrere konkurrierende Theatergruppen. Eine davon wurde damals von Stefan Meyer und Thomas Striebig geleitet. Letzterer war während der Mittelstufe mein Deutschlehrer und wir lasen eine Szene aus „Der Hauptmann von Köpenick“. Anschließend probierten wir das Ganze szenisch und ich durfte ans Lehrerpult, um den Zuchthausdirektor zu mimen, während Herr Striebig sich auf meinen Platz setzte und damit unter die Schüler mischte. Es war eine der schönsten Unterrichtsstunden, die ich je hatte. Und Herr Striebig war von meinem natürlichen Umgang mit der Materie wohl so angetan, dass er nach der Stunde zu mir kam und mich fragte, ob ich nicht in seiner Theatergruppe mitmachen wolle. Ich stimmte begeistert zu und so fing ich an, Theater zu spielen. Unsere Aufführungen waren immer komplett ausverkauft, ständig mussten noch Stühle reingequetscht werden. Es ging sehr professionell zu für diese Art von Amateurtheater und ich profitiere noch heute von den großartigen Grundsteinen, die einem da beigebracht wurden. Ich wusste dann sehr schnell, dass ich das Ganze mal beruflich machen will.

Sie haben unter anderem im Fernsehen mitgewirkt, sind aber vor allem auf der Theaterbühne anzutreffen. Übt die Theaterbühne den größeren Reiz für Sie aus?
MEYER: Beides hat seinen Reiz und ich kann nicht sagen, dass ich eines dem anderen vorziehe. Finanziell ist das Fernsehen sicherlich lukrativer, aber Theater ist und bleibt die beste Technikschule. Es braucht viel Kraft und klare Gesten, die auch im zweiten Rang noch erkennbar sind, und ist kompromisslos, weil du nicht abbrechen kannst. Wenn was schief geht, sagt keiner ,Ende, und alles auf Anfang‘, du kannst es nicht noch mal versuchen. Du musst offen bleiben, in der Szene improvisieren, ohne dass das Publikum nur das Geringste davon merkt. Wenn der Vorhang aufgeht, heißt es schwimmen oder ersaufen.

Sie lesen aus Ivan Vrambouts „Survival of the Fittest“. Worum geht es darin?
MEYER: Um einen jungen Mann, der schiffbrüchig ist und versucht, während er so durch den Ozean treibt, zu überleben, bis ein anderes Schiff vorbeikommt, um ihn aufzulesen. Das Ganze ist natürlich sehr wohl metaphorisch zu verstehen, denn wir erfahren von diesem Mann etwas über seine Familie, große Geschäfte und den Versuch, den Erfolg des Vaters zu übertreffen. Und plötzlich sind Wasser und Ozean vielleicht nur eine Metapher und der Mann ertrinkt in etwas ganz anderem.

Warum haben Sie sich für „schwere Kost“ entschieden?
MEYER: Zuerst einmal ist es nicht unbedingt schwere Kost. Es ist lustig geschrieben und äußerst unterhaltsam. Weite Teile des Stückes sind absolut grotesk gezeichnet und nur selten von stillen Rückblenden, in rührend unschuldiger Sichtweise geschildert, unterbrochen. Das Groteske ist sehr komisch und lustig und dient dazu, das Wesen dieser im Stück auftauchenden Mentalität bloßzustellen.

Was dürfen die Besucher bei Ihrer Lesung erwarten?
MEYER: Einen – wie ich finde – brillant geschriebenen Text, der inhaltlich scheinbar banal und schräg daherkommt, doch mit zunehmender Dauer fügt sich der zerklüftete Text zu Bildern zusammen, die sehr tief und nachhaltig sind. Man denkt hinterher noch lange darüber nach.

Was machen Sie nach der Lesung? Mit alten Schulfreunden bei „Guido“ eine Pizza essen und über alte Zeiten sprechen?
MEYER: Das hoffe ich doch, ja. Ich muss zwar Sonntag früh raus, weil ich wieder nach Celle zurück muss, wir haben am 9. Mai Premiere, aber ein wenig werde ich mich unter die Leute mischen. Ich bin gespannt, was der Text mit den Leuten gemacht hat.

Die TZ verlost für die Lesung von Christian Meyer in Ober-Erlenbach drei mal zwei Karten.

Quelle:
http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/Vorhang-auf-und-dann-heisst-es-schwimmen-oder-ersaufen;art690,835018



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